Freitag, 5. Oktober 2007

Harry Potter and the Deathly Hallows

Das englischsprachige Hörbuch, dem ich viele Abende der letzten  Wochen gewidmet habe, ist der letzte Teil in der Harry Potter Serie, "Harry Potter and the Deathly Hallows". Nachdem ich letztes Jahr den sechsten Teil als englisches Audiobook erworben hatte und von dem Sprecher, Stephen Fry, durchaus begeistert war, wollte ich auch den siebten Teil mit Stephen Fry's Stimme genießen. Eher durch Irrtum habe ich die alternative Version mit Jim Dale erhalten. Im Nachhinein betrachtet, hat sich das jedoch als Glücksfall herausgestellt. Dale beschränkt sich nicht darauf, das Buch vorzulesen. Stattdessen agiert er als Schauspieler und beweist die Spannbreite seiner Interpretationsfähigkeit. Selten hatte ich ein solch faszinierendes Hörerlebnis, geradezu ein Ohrenschmauß. Wer die englischen Originale bevorzugt, sollte sich die Namen Jim Dale und Stephen Fry gut einprägen. Ohne die Leistung herabwürdigen zu wollen, aber Sprecher wie Rufus Beck verblassen beim direkten Vergleich. Die Handlung selbst fand ich sehr spannend  und voller überraschender Wendungen. Allerdings ist zu bedenken: Nicht nur die Hauptfigur sondern auch die Buchserie hat ihre Metamorphose vom Kinderbuch zum Erwachsenenmärchen vollzogen. Für Kinder halte ich den siebten Teil nicht geeignet. Am Schluß des Hörbuchs lösen sich nahezu  alle offenen Fragen auf, die jeden treuen Harry Potter Leser umtreiben. Ob es ein Happy End gibt, wird hier allerdings nicht verraten. Anlaß zur Kritik stellt sich meiner Meinung nach nur in Hinblick auf die Vielzahl von Archetypen, derer sich J.K. Rowling im Überfluß bedient. Hexen, Zaubersprüche, Gut gegen Böse, Schlangen, unerfüllte Liebe, und nicht zuletzt ein "rassistisches" Regime, das frappierend an den Nationalsozialismus erinnert.  Harry Potter ist spannende Literatur zum kurzweiligen Zeitvertreib. Es ist aber keineswegs Weltliteratur trotz der kommerziellen Siegesfahrt.

Keine Kommentare: