Samstag, 9. August 2008

Neil Gaiman - American Gods

Dass in den USA nicht immer göttliches Walten die Oberhand gewinnt, steht außer Frage. Doch wer weiss, dass die menschlichen Götter der verschiedensten Kulturen und Zeitabschnitte in dem Land tatsächlich als vermeintlich normale Bürger existieren. Wehe den Göttern, über die der Schleier des ewigen Vergessens zu liegen kommt.  Der Strafgefangene Shadow möchte nach 3 Jahren Knast endlich zu seiner Frau Laura zurückkehren, erfährt jedoch von deren Tod und ihrem Verhältnis zu seinem besten Freund. Auf der Fahrt zu deren Beerdigung lernt Shadow einen Herrn namens "Wednesday" kennen, seines Zeichens Inkarnation eines Gottes. Von diesem Punkt an nimmt das Leben von Shadow eine entscheidende Wendung. Das Hörbuch verwebt geschickt mehrere Erzählebenen, Zeitabschnitte sowie Alltägliches mit Fantastischem. Schon in seinem Buch "Sternwanderer" hat sich die Erzählkraft und Fantasie von Neil Gaiman eindrucksvoll manifestiert. American Gods erfordert wegen seiner Erzähllänge von über 22 Stunden die ganze Gedul des Zuhörers. Trotz dieser Länge, wirkt das Hörbuch an keiner Stelle langweilig. Nicht nur für Fans des Autors eine Empfehlung.  

München

Pünktlich zum 850sten Jahrestag der Stadtgründung München's erscheint das Hörbuch München: Eine Stadt und ihre Geschichten. Natürlich reichen 2 1/2 Stunden bei weitem nicht, um das ganze Spektrum der abwechslungsreichen Münchener Geschichte  zu umreissen. Stattdessen haben sich die Autoren Otto Zierer und Anton Kammerl auf einige repräsentative "Zuckerl" konzentriert. Das gedruckte Pendant schreibt seinerseits 50 Jahre Geschichte seit seinem Erscheinen zur 800 Jahrfeier anno 1958.  Zur Neuauflage wurde das Buch gründlich aktualisiert. Gelungen ist das Hörbuch aber auch durch seinen Erzähler, dem in Bayerischen Gefilden überaus geschätzen Schauspieler und Kabarettisten Andreas Giebel. Für Zugroaste möge der Hinweis genügen, dass sich das Werk auch dem nicht des oberbayerischen Dialektes Mächtigen erschließt. Wie es sein muss, gebührt Heinrich dem Löwen der erste Auftritt im Hörbuch, als dieser 1158 die Zollbrücke des Freisinger Bischofs zerstört, um an einer unbedeutenden Furt an der Isar seinerseits eine ebensolche zu errichten. Dieser Ort trägt den Namen Munichen, was der Existenz eines nahe gelegenen Mönchsklosters geschuldet ist. Wie sich aus diesem kleinen Dort im Laufe der folgenden Jahrhunderte eine Weltstadt entwickelt, zeigt das Hörbuch in vereinzelten Episoden, jeweils erzählt aus der Perspektive teils realer und teils fiktiver Personen. Mir jedenfalls haben die Erzählungen sehr viel Freude bereitet. Dem Freund der Stadt sei daher das Werk ans Herz gelegt.